Friedel Lofts Stuttgart
Generationen von Kindern haben sich die Zunge prickelig geschleckt an der fruchtigen AhojBrause, dem 1925 in Stuttgart kreierten Brausepulver. Damals wurde in der SchokoladenfabrikFriedel der Limonadengrundstoff erfunden, der sich mit frischem Wasser blitzschnell zu einerfruchtigen Erfrischung mischen lässt. Es war die Geburtsstunde des Unternehmens Frigeo unddes Matrosen mit der Ahoj-Flagge, der bis heute die knallbunten Brausetütchen ziert. 1953 wird die Brause-Produktion in eine größere Fabrik in Remshalden verlegt und das Geländezunächst noch als Verwaltung genutzt.
In den 80ern ziehen dann Kunstateliers ein: Maler, Glasbläser und Bildhauer geben dem Friedel einen gewichtigen kulturellen Aspekt im Stadtteil. 2009 erwirbt Archy Nova das Areal und realisiert ein ambitioniertes Projekt: 50 Lofts zum Wohnen und Arbeiten. Die Künstler sollen nach dem Umbau wieder Ateliers beziehen – diese Vorstellung stößt zunächst auf ungläubiges Staunen. Ende 2011 können tatsächlich 10 der Künstlerneue, gut beheizte Ateliers beziehen.
Die konsequente Minimierung des Heizenergiebedarfs sorgt für nachhaltig geringe Betriebskosten. Durch besonders starke Wärmedämmung, Dreifachverglasung (U-Wert 0,6 W/qmK), Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und eine Solaranlage wird der Standard für ein KfW-Effizienzhaus70 unterboten.
Die Belüftung mit Wärmerückgewinnung sorgt für frische Luft, und in Kombination mit eine innovativen adiabaten Verdunstungs-Kühlung auch für eine sommerliche Temperierung ohne großen Stromverbrauch.
In den autofreien Höfen entstanden Ruhezonen und Kinderspielbereiche. Wasserflächen und Pflanzen schaffen eine besonders angenehme Aufenthaltsqualität.
Das Farbkonzept in Anlehnung an die Brausetütchen und als ‚Schachteln‘ aufgesetzte Penthouses machen das Friedel zueinem herausragenden Beispiel nachhaltiger Architektur.